Freitag, 20. November 2015

400 Minuten

Seit 400 Minuten übe ich jetzt. Aber was übe ich?

Schreibmaschine schreiben (10 Finger System)

Naja, eigentlich kann ich das schon seit etwa 30 Jahren (das genaue Jahr weiß ich nicht mehr). Aber ich lerne es neu.


Warum?

Ich war unzufrieden mit dem "Standard". Es fing an, dass mir auf "normalen" Tastaturen die Handgelenke und die Schultern weh getan haben. Deshalb habe ich mir schon vor Jahren eine "ergonomische" Tastatur gekauft. Damit wurde es besser. Aber ich bekam trotzdem immer noch einen Knoten in die Finger.

Vor zwei Wochen etwa hab ich mich auf die Suche gemacht, ob es denn da nichts besseres gäbe. Mir fiel ein, dass man bei Linux andere Tastatur Layouts einstellen kann. Was hat es damit auf sich?

Jedes Land hat ein eigenes Tastaturlayout. Die meisten aber basieren auf dem bereits 1868 entworfenen QWERTY und es wurden lediglich einige Anpassungen an die Sprache vorgenommen wie der Tausch von Y und Z und die Umlaute auf der deutschen Version.

Die Anordnung der Buchstaben und die versetzten Tastenreihen sind aber ausschließlich auf mechanische Gründe zurück zu führen. Der einzige Grund, warum man damit damals schneller tippen konnte war, weil sich die Hebel nicht so oft verhakt haben.

Ich habe also rein aufgrund des Namens das Neo 2 Layout gewählt und habe mich näher darüber informiert. Die Anordnung der Buchstaben wurde so gewählt, dass die am häufigsten vorkommenden Buchstaben auf der Grundlinie liegen, wodurch die Zahl der nötigen Fingerbewegungen deutlich reduziert wird. Das wird recht eindrucksvoll demonstriert, wenn man sich die Zahl der Wörter anschaut, die man bereits in der Grundstellung schreiben kann, ohne die Finger bewegen zu müssen. Mit "asdfjklö" sind es weniger als 50, mit "uiaenrtd" lassen sich bereits weit über 500 Worte schreiben. Nimmt man die komplette Grundlinie kommt man laut Wikipedia bei QWERTZ auf gerade einmal 75, mit Neo 2 kann man über 3600 eingeben.

Neo 2 ist so angelegt, dass man es auf einer normalen QWERTZ Tastatur verwenden kann. Damit hat man zwar den Vorteil, dass man die Finger weniger bewegen muss, aber man bekommt trotzdem noch Knoten, wenn man sie doch mal bewegt. Das liegt vor allem an den versetzten Tastenreihen. Ebenfalls ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Wenn ich zB mit dem rechten Zeigefinger ein "m" tippen will muss ich ihn entweder so verbiegen, dass ich damit unter den Mittelfinger komme oder ich muss die gesamte Hand nach rechts verschieben.

Die kleinen Finger sind auch nach wie vor stark beansprucht. Wenn ich die Eingabetaste drücke lasse ich den Zeigefinger auf dem "j" und spreize die Hand, bis ich bei der Eingabetaste bin. All das ist nicht gerade hilfreich.

Hier kommen ergonomische Tastaturen ins Spiel. Darum geht es in einem der nächsten Beiträge.